Die BESTIE - Psychothriller (German Edition) by Simone Malina

Die BESTIE - Psychothriller (German Edition) by Simone Malina

Autor:Simone Malina [Malina, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-04-24T22:00:00+00:00


Es war kurz nach vier am Morgen, als Edgar von der Schicht nach Hause kam. Wie immer parkte er seinen Opel vor der Garageneinfahrt seines Hauses. Als er auf die Haustür zuging, sah er, dass das Licht in der Diele immer noch brannte.

Dass seine Frau auf ihn wartete, hielt er für ausgeschlossen. Dass sie es einfach vergessen hatte, weil sie im Rausch der Verzückung mit ihren Gedanken ganz woanders war, schien

naheliegender.

Edgar schloss die Tür auf, ging die Treppe zum Schlafzimmer nach oben und lauschte vor der Tür. Sie war nur angelehnt, so wie immer. Er schob die Tür einen Spaltbreit auf und spähte in das dunkle Zimmer hinein. Er konnte die Silhouette seiner Frau erkennen, die in einem hellen Kleid auf dem Bett lag. Es roch merkwürdig.

„Waren das noch die Körperausdünstungen ihres Stechers?“, spekulierte Edgar angesäuert.

„Bist du noch wach?“, fragte er ins Dunkle hinein. Das fragte er normalerweise nie. Warum jetzt?

Weil deine Frau nicht mehr atmet!

„Nein, warum sollte sie nicht mehr atmen?“, widersprach er gedanklich.

Edgar öffnete die Tür, knipste das Licht an. Sekundenlang starrte er mit offenem Mund und verwirrtem Blick auf seine Frau — seine bestialisch abgeschlachtete Frau. Das einst weiße Bettzeug hatte sich bis auf ein paar wenige Stellen dunkel gefärbt. Für einen Wimpernschlag kam ihm alles so surreal vor, dass er glaubte, dass seine Wahrnehmung verrückt spielte, dass er seit langer Zeit wieder einmal einen Aussetzer hatte.

„Auf dem Absatz umdrehen, das Zimmer verlassen und erneut eintreten, dann ist sie nicht mehr tot, sondern beschimpft dich, weil du das Licht angemacht hast“, dachte er.

Aber anstatt seinen Gedanken zu folgen, wankte er nach vorn. Schritt für Schritt bewegte er sich auf das Bett zu, setzte sich auf die Bettkante und starrte auf die zwei klaffenden blutigen Löcher.

„Wo sind deine Augen?“, stammelte er konfus. Er spürte, wie sich seine Brust schmerzhaft zusammenzog. Er rang nach Atem, hechelte nach Luft. Alles um ihn herum begann sich zu drehen, während vor seinem inneren Auge Bilder aufblitzten.

Trink was!

Er zitterte wie Espenlaub, als er den Flachmann an die Lippen setzte und die Flasche bis zum letzten Tropfen leerte. Aber der Schnaps verschaffte ihm keine Linderung. Er brauchte dringend frische Luft.

Nur mit viel Mühe schaffte er es bis zur Haustür. Er öffnete sie und ließ sich erschöpft auf dem Treppenabsatz nieder. Seine Hand fühlte sich taub an, als er sein Smartphone hervorhangelte. Er wählte die Nummer des Rettungsdienstes, anschließend seine Kollegen von der Mordkommission.

„Meine Frau ist umgebracht worden … ich weiß, wer …“ Dann brach seine Stimme ab.

Als die Rettungskräfte eintrafen, lag Edgar zusammengesackt vor seiner Haustür und war nicht mehr ansprechbar.



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